Letztes Update am: 20. Juli 2025
Vlita gehört zu den edelsten Vertretern der griechischen Chorta, also der traditionellen Wildgemüse. Botanisch gesehen handelt es sich um Amaranth, eine nährstoffreiche Pflanze mit vielen gesunden Bitterstoffen. Während die pure Zubereitung nicht jedermanns Sache ist, macht diese raffinierte Variation das Grün zu einem echten Genuss.
Diese besondere Vlita-Variante ist mit gebratenem Speck und Graviera-Käse verfeinert und nimmt dem Grün die dominante bittere Note. Stattdessen entsteht ein harmonisches Geschmackserlebnis, das die erdigen Noten des Amaranths mit der Würze von Speck und dem nussigen Aroma des Graviera-Käses kombiniert.
In der griechischen Küche gilt Vlita als besonders feines Wildgemüse, das sich von anderen Wildpflanzen wie Almira durch seine zarte Textur und den charakteristischen Geschmack unterscheidet. Anstatt des Vlita können Sie auch die grünen Teile der Roten Beete verwenden, die eine ähnliche Nährstoffdichte bieten.
Zubereitungszeit für Vlita: 20 Minuten
Schwierigkeitsgrad: Einfach
Portionen: 4 Personen
Zutaten für das Vlita Rezept:
- 400 g Vlita (Amaranth) oder grüne Teile der Roten Beete
- 100 g Graviera-Käse oder Pecorino
- 4 Scheiben hochwertiger Speck (Bacon)
- 1 mittelgroße rote Zwiebel
- 1 große Knoblauchzehe
- 2 EL frischer Zitronensaft
- 3 EL natives Olivenöl extra
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung des Vlita mit Speck und Graviera:
Beginnen Sie mit der sorgfältigen Vorbereitung des Vlita. Waschen Sie die Blätter gründlich unter kaltem Wasser und entfernen Sie beschädigte oder welke Teile. Das Blanchieren ist ein entscheidender Schritt: Bringen Sie einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zum Kochen und geben Sie das Vlita hinein. Drei Minuten genügen völlig – länger würde die zarte Textur zerstören und zu viele Nährstoffe auslaugen.
Während das Vlita blanchiert, bereiten Sie die Aromabasis vor. Schälen Sie die rote Zwiebel und würfeln Sie sie fein. In einer großen Pfanne erhitzen Sie etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze und braten die Zwiebel etwa fünf Minuten glasig an. Der Schlüssel liegt darin, die Zwiebel nicht zu bräunen, sondern nur zu glasieren, damit sie ihre natürliche Süße entwickelt.
Fügen Sie den fein gehackten Knoblauch hinzu und braten Sie ihn nur kurz mit – etwa eine Minute. Knoblauch verbrennt schnell und würde dann bitter schmecken, was das Gesamtaroma beeinträchtigen würde.
Das blanchierte Vlita gründlich abgießen und gut abtropfen lassen. Drücken Sie überschüssiges Wasser vorsichtig aus, ohne die Blätter zu zerdrücken. Geben Sie das Vlita in die Pfanne zur Zwiebel-Knoblauch-Mischung und rühren Sie alles vorsichtig um.
In einer separaten Pfanne braten Sie den Speck bei mittlerer Hitze knusprig an. Das austretende Fett verleiht später dem Gericht zusätzliche Würze. Den Käse würfeln Sie in etwa 1 cm große Stücke und geben ihn zum Vlita. Reduzieren Sie die Hitze und lassen Sie den Käse langsam schmelzen, damit er cremig wird und nicht klumpt.
Schmecken Sie das Gericht mit Meersalz, frisch gemahlenem Pfeffer und einem großzügigen Spritzer frischem Zitronensaft ab. Die Zitrone ist essential – sie balanciert die Bitterstoffe aus und hebt alle Aromen hervor. Geben Sie den knusprigen Speck dazu und servieren Sie sofort.
Vlita in der griechischen Tradition:
In der traditionellen griechischen Küche wird Vlita (Βλίτα) als eine der edelsten Wildpflanzen geschätzt. Anders als andere Chorta-Arten ist Vlita besonders zart und mild im Geschmack. Es wird seit der Antike in Griechenland kultiviert und wild gesammelt, wobei die jungen Triebe als besondere Delikatesse gelten.
Amaranth war bereits den alten Griechen bekannt und wurde sowohl als Nahrungsmittel als auch für rituelle Zwecke verwendet. Die Pflanze symbolisierte Unsterblichkeit – ihr Name leitet sich vom griechischen „amarantos“ ab, was „nie welkend“ bedeutet.
Gesundheitliche Vorteile von Vlita:
Vlita ist ein wahres Superfood und enthält außergewöhnlich hohe Mengen an Eisen, Kalzium und Vitamin K. Die charakteristischen Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd und leberstärkend. Amaranth ist zudem glutenfrei und reich an vollwertigen Proteinen, was ihn zu einer wertvollen Ergänzung jeder Ernährung macht.
Die Kombination mit Käse erhöht die Bioverfügbarkeit des Eisens und liefert zusätzlich hochwertiges Protein und Kalzium. Der Speck sollte in Maßen genossen werden, verleiht dem Gericht aber wichtige B-Vitamine und macht es zu einer sättigenden Mahlzeit.
Profi-Tipps für perfektes Vlita:
Der Schlüssel zum perfekten Vlita liegt im richtigen Timing beim Blanchieren. Zu kurz, und die Blätter bleiben zu bitter; zu lang, und sie werden matschig. Testen Sie nach drei Minuten ein Blatt – es sollte weich sein, aber noch Biss haben.
Graviera-Käse ist der traditionelle griechische Hartkäse für dieses Rezept, aber Pecorino Romano ist ein hervorragender Ersatz. Beide haben die nötige Würze und Schmelzeigenschaften. Vermeiden Sie zu milden Käse, da er von den Bitterstoffen übertönt würde.
Ein Geheimtipp aus der griechischen Küche: Bewahren Sie etwas vom Speckkfett auf und träufeln Sie es kurz vor dem Servieren über das Gericht. Das verstärkt den rauchigen Geschmack erheblich.
Variationen und alternative Zutaten:
Vegetarier können den Speck durch geröstete Pinienkerne oder Walnüsse ersetzen, die eine ähnliche Textur und Nussigkeit bieten. Für eine vegane Version verwenden Sie pflanzlichen Käse und ersetzen den Speck durch geröstete Sonnenblumenkerne mit etwas Räucherpaprika.
Wenn Sie kein Vlita finden, sind die grünen Teile von Roter Beete eine ausgezeichnete Alternative. Auch Mangold oder junger Spinat funktionieren gut, haben aber weniger Bitterstoffe und damit einen milderen Geschmack.
Für eine herzhafte Wintervariante können Sie zusätzlich getrocknete Tomaten oder schwarze Oliven hinzufügen. Das verleiht dem Gericht mediterrane Intensität und macht es noch sättigender.
Aufbewahrung und Servieren:
Vlita mit Speck und Graviera schmeckt am besten frisch zubereitet, da der Käse dann noch cremig und der Speck knusprig ist. Als Vorspeise portioniert reicht es für 6 Personen, als Beilage für 4 Personen.
Das Gericht passt hervorragend zu gegrilltem Lamm, Fisch oder als Teil einer griechischen Mezze-Platte. Servieren Sie dazu frisches Brot und einen kräftigen Rotwein oder einen gekühlten Assyrtiko-Weißwein.
Reste können im Kühlschrank bis zu zwei Tage aufbewahrt werden. Erwärmen Sie sie vorsichtig in der Pfanne, da der Käse sonst zu stark schmilzt.
Die griechische Wildgemüse-Familie entdecken:
Vlita ist nur eine von vielen faszinierenden griechischen Wildpflanzen. Entdecken Sie auch unser traditionelles Chorta-Rezept für eine klassische Wildgemüse-Mischung oder probieren Sie Almira, eine einzigartige Küstenpflanze mit nussigem Aroma.
Diese drei Wildgemüse-Rezepte bilden zusammen eine authentische Einführung in die traditionelle griechische Landküche und zeigen, wie vielfältig und schmackhaft die mediterrane Wildpflanzen-Küche sein kann.

Bitter ist ja eigentlich gut – man sollte viel mehr Bitterstoffe zu sich nehmen. Nur der Geschmack ist versaut, durch zu viel Zucker überall… Egal, ich mag süß und bitter und hatte von Vlita bisher noch nichts gehört. Klingt interessant!
Also ich kannte das bisher auch nicht. Danke für die Vorstellung. Allerdings wüsste ich nicht, ob ich es mögen würde, da bitter nicht so meins ist…
Pingback: Chorta – Horta – Χόρτα › tobias kocht!
Hallo Tobias,
ich mache gerade Urlaub auf Kreta und habe Vlita geschenkt bekommen. Morgen werde ich Dein Rezept ausprobieren (auf die traditionelle Weise habe ich es heute gekocht). Bei der Zutatenliste fehlt allerdings der Speck. Und daran schließt sich meine Frage an, welchen Du hierzulande kaufen würdest – gibt es einen, den Du bevorzugst?
Viele Grüße aus Kissamos!
Na das werde ich gleich mal ausbessern. Ich habe einen klassischen Bacon verwendet und gut ausgelassen. Es kann natürlich gut sein dass du lokal einen Lardo artigen Speck bekommst. Ich würde da einfach mal experimentieren.
LG nach Kreta.
Statt Lardo isses nu eine Art Rollschinken geworden. Ein herzhaftes Vergnügen, Dein Vlita-Rezept. Das Ergebnis sah bei mir so aus: http://journal.translarte.de/files/Vlita_04_s.jpg
Dank und beste Grüße!
Ist wirklich schön geworden! Freut mich, dass dir das Rezept gefällt. LG Tobias
Pingback: Kreta-Urlaub 2013: Vlita (βλήτα) – Amaranth-Wildgemüse | Journal ohne Ismus
danke, danke Tobias für dein Vlita Rezept und die Erklärung dazu dass es sich dabei um ein Amaranth Gewächs handelt.
Ich genieße Chorta jedesmal wenn ich bei meiner griechischen Schwiegermutter in Athen bin, aber sie konnte mir natürlich nicht sagen wohin dieses Grünzeug botanisch gehört.
Nun werde ich in diesem Frühling den Versuch starten hier in Österreich Amaranth zu verkochen um mein „Heimweh“ nach Griechenland etwas zu beruhigen.