
📅 Zuletzt aktualisiert: 20. Juli 2025
Die Geschichte von Schweinebraten mit Quittenpüree
Dieses außergewöhnliche Gericht vereint die traditionelle europäische Schweinebraten-Kunst mit der orientalischen Raffinesse von Quitten. Das Rezept ist auch nach Anleitung des Casa Moro: Spanische und orientalische Küche gekocht. Vor allem das Quittenpüree hat mich sehr angesprochen.
Die Kombination aus saftigem Schweinebraten und süß-saurem Quittenpüree stammt ursprünglich aus der maurischen Küche Spaniens, wo Quitten seit dem Mittelalter als Begleitung zu Fleischgerichten geschätzt werden. Diese Tradition fand ihren Weg in die gehobene europäische Küche und gilt heute als Zeichen für kulinarische Raffinesse.
Quitten bringen eine einzigartige Balance in deftige Fleischgerichte – ihr natürlicher Pektingehalt sorgt für eine seidige Textur, während ihr fruchtiges Aroma die Schwere des Bratens perfekt ausgleicht. Dieses Gericht ist ideal für besondere Anlässe und herbstliche Festessen.
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Garzeit: 90 Minuten
Portionen: 4-6 Personen
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Zutaten für den Schweinebraten:
- 1,5 kg Kotelettbraten vom Bio-Schwein
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Fenchelsamen, zerstoßen
- 1 EL frische Thymianblätter (getrocknete gehen auch)
- Meersalz und schwarzer Pfeffer
- 1 Glas Sherry oder Weißwein
Zutaten für das Quittenpüree:
- 500 g Quitten, geschält und entkernt
- 20 g Butter
- 1 TL gemahlener Zimt
- 2-3 EL Zucker (nach Belieben)
- etwas Zitronensaft
Zubereitung Schritt für Schritt:
Die Schwarte des Bratens mit einem scharfen Messer rautenförmig einritzen. Dies sorgt für eine gleichmäßige Bräunung und eine knusprige Kruste.
Den Knoblauch und etwas Salz mit einem großen Messer auf einem Brett zerdrücken, bis er eine Paste ergibt. Mit den gemahlenen Fenchelsamen vermischen. Nun das Fleisch mit der Paste gleichmäßig einreiben. Nur die Schwarte aussparen, da diese separat gewürzt wird.
Das Fleisch mit dem Thymian bestreuen, gut salzen und pfeffern. Den Ofen auf 230 °C anschalten.
Die Schwarte trocken reiben und separat salzen. Die Gewürze ca. eine halbe Stunde einziehen lassen – dies ist entscheidend für die Geschmacksentwicklung.
In der Zwischenzeit die Quitten schälen und das Gehäuse entfernen. In feine Scheiben schneiden und in einen großen Kochtopf geben. Mit Wasser angießen und zum Kochen bringen. Die Quitten ca. 30 Minuten kochen, bis sie weich sind, und dann mit einem Stabmixer pürieren. Mit Zimt und Zucker abschmecken. Die Butter unterrühren für eine seidige Konsistenz.
Das Fleisch in einen mit Öl bestrichenen Bräter legen und in den Ofen stellen. 45 Minuten garen lassen, bis die Schwarte schön knusprig ist. Sollte die Gefahr bestehen, dass Ihnen der Braten am Boden des Bräters anbrennt, gießen Sie etwas Weißwein oder Sherry in den Bräter.
Nach den 45 Minuten reduzieren Sie die Hitze auf 180 °C und lassen den Braten noch weitere 30 Minuten im Ofen. Danach in Alufolie einpacken und ziehen lassen – dieser Ruhephase ist wichtig für die Saftverteilung.
Fangen Sie die Flüssigkeiten aus dem Bräter und der Alufolie auf, geben Sie diese in einen kleinen Topf und fügen Sie einen Schuss Weißwein oder Sherry dazu. Lassen Sie das Ganze kurz aufkochen und schmecken Sie die Sauce gegebenenfalls mit Salz und Pfeffer ab.
Lösen Sie den Braten vom Knochen. Schneiden Sie fingerdicke Scheiben und richten Sie diese auf einem Teller an. Geben Sie einen großen Löffel Quittenpüree dazu. Übergießen Sie das Fleisch mit einem kleinen Schöpfer von der Sauce.
Profi-Tipps für perfekten Schweinebraten
Die richtige Fleischqualität
Die Qualität des Fleisches ist ausschlaggebend, damit der Braten zart wird. Ich empfehle in jedem Fall Bio-Fleisch von Schweinen aus artgerechter Haltung. Das Fleisch sollte eine feine Marmorierung aufweisen und nicht zu mager sein. Der zweite wichtige Faktor ist, dass die Schwarte, also das Fett beim Braten am Fleisch bleibt. Das hält die Säfte im Fleisch und gibt die hervorragende Sauce am Schluss.
Lassen Sie das Fleisch vor der Zubereitung eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen. Kaltes Fleisch aus dem Kühlschrank gart ungleichmäßig und wird zäh. Die ideale Kerntemperatur für Schweinebraten liegt bei 63-65 °C.
Das Geheimnis perfekter Quitten
Wählen Sie für das Quittenpüree reife, gelbe Quitten mit intensivem Duft. Sie sollten fest sein, aber beim Drücken leicht nachgeben. Zu harte Quitten sind unreif und geschmacklos, zu weiche können bereits überreif sein. Der charakteristische Quittenduft sollte auch durch die Schale wahrnehmbar sein.
Beim Schälen der Quitten entfernen Sie auch den feinen Flaum auf der Schale. Beträufeln Sie die geschnittenen Quitten sofort mit Zitronensaft, um das Braunwerden zu verhindern.
Variationen des Schweinebratens mit Quittenpüree
Statt Fenchelsamen können Sie auch Koriandersamen oder eine Mischung aus beiden verwenden. Für eine mediterrane Note fügen Sie gehackten Rosmarin zur Gewürzpaste hinzu. Eine orientalische Variante entsteht durch die Zugabe von einer Prise Ras el-Hanout zur Fleischwürzung.
Das Quittenpüree lässt sich wunderbar variieren: Ersetzen Sie einen Teil der Quitten durch Äpfel für eine mildere Süße, oder fügen Sie gehackte Walnüsse für eine nussige Note hinzu. Ein Schuss Quittenlikör oder Calvados verleiht dem Püree eine luxuriöse Note.
Für eine moderne Interpretation können Sie das traditionelle Quittenpüree durch ein Quitten-Chutney mit gehackten Zwiebeln und einem Hauch Ingwer ersetzen.
Warenkunde: Quitten richtig auswählen und verarbeiten
Quitten sind von September bis November erhältlich und gehören zu den ältesten Kulturfrüchten Europas. Sie enthalten viel natürliches Pektin, weshalb sie sich perfekt für Gelees und Pürees eignen. Rohe Quitten sind sehr hart und herb, entwickeln aber beim Kochen ihr volles, aromatisches Potenzial.
Lagern Sie Quitten kühl und trocken, aber getrennt von anderen Früchten, da sie stark duften und andere Früchte schneller reifen lassen. Richtig gelagert halten sich Quitten bis zu acht Wochen.
Servieren und Aufbewahrung
Ich serviere dazu Rosmarinkartoffeln, die Sie in der Rubrik „Beilagen“ finden. Alternativ passen auch Kartoffelgratin oder geröstete Wurzelgemüse hervorragend zu diesem herbstlichen Gericht.
Der Schweinebraten hält sich im Kühlschrank bis zu drei Tage und kann schonend im Ofen bei 120 °C wieder erwärmt werden. Das Quittenpüree kann separat gelagert und auch kalt als Brotaufstrich oder zu Käse serviert werden.
Dieses Gericht eignet sich perfekt für Weihnachtsfeiern, Thanksgiving oder andere festliche Anlässe. Die Kombination aus herzhaftem Fleisch und fruchtigem Püree macht es zu einem unvergesslichen Geschmackserlebnis, das Ihre Gäste begeistern wird.
TIPP: Bereiten Sie das Quittenpüree bereits am Vortag vor – es schmeckt am nächsten Tag sogar noch besser, da sich die Aromen über Nacht vollständig entfalten können.

Ich habe noch Quitten im Vorrat, deshalb werde ich das Püree heute noch ausprobieren. Hört sich absolut interessant an.
Die Variante hört sich sehr lecker an, wäre auch was für uns. Suche ein Rezept für einen Schweinebraten zum Grillen , Tobias kannst du mir da helfen? oder jemand der diese super Seite auch besucht?
Liebe Grüße Aloys