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Seit dem ich bei wastecooking als Koch fungiere beschäftige ich mich immer intensiver mit unserem Wegwerfwahn und der Frage was man als Konsument dagegen tun kann. Natürlich liegt so einiges auf der Hand wie zum Beispiel den Einkauf besser zu planen, abgelaufenen Produkte vorher aufzumachen und daran zu riechen bevor man sie wegwirft, Essensreste gezielt weiterzuverwenden und so weiter. Das löst aber nur einen teil der Probleme, da man immer noch im Supermarkt Obst und Gemüse einkauft das aussortiert und vor allem weit transportiert wurde. Der moderne Konsument sieht sich berechtigt im Winter Tomaten zu essen und im Herbst Sparge. Das liegt vornehmlich an der Verfügbarkeit der Ware und sem Unwissen über saisonale Zyklen der Landwirtschaft.

Wie der Zufall es so will bin ich auf einen Facebook Beitrag meiner Kollegin Katharina gestoßen der mich in meiner Suche nach einer guten Lösung ein Stück weiter brachte. Sie schrieb über ein CSA Projekt in der Nähe von Wien bei dem gerade Plätze frei wurden. Was aber ist CSA? CSA steht für Community Supported Agriculture, auf Deutsch Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi). Dabei handelt es sich um Projekte die einen Schulterschluss zwischen Landwirt und Konsument bedeuten. Dabei verpflichtet man sich verlässlich für einen festen Zeitraum einen Ernteanteil abzunehmen. Der Landwirt weiß also wie hoch der Verbrauch sein wird und kann sich darauf einstellen. Der Umsatz ist gesichert und der Konsument bekommt im Gegenzug ein mal pro Woche saisonales Obst und Gemüse aus biodynamischem Anbau. Die Partnerschaft geht über das Finanzielle aber hinaus: Die Mitarbeit am Hof ist nicht nur erwünscht sondern sogar obligatorisch. Man lernt also auch noch genau wo das Essen herkommt und wie man es anbaut, bzw. erntet. Dazu fällt auch noch unnötiger Müll und schädlicher Transport weg: aus meiner Sicht hat das Ganze nur Vorteile.

Die Idee fand ich so überzeigend, dass ich sofort zugeschlagen habe und mich für ein Jahr absolut lokal, fair und Bio verpflegen kann. Die ersten Gerichte und Berichte werden bald folgen!

Für alle Interessierten:

Eine interaktive Karte mit Solidarischen Landwirtschaftsbetrieben findet sich hier und das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft könnt ihr hier besuchen.

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4 Idee über “Lebensmittelverschwendung: Was kann man selber tun?

  1. Jules Gartenküche sagt:

    Ich habe auch schon über diese Initiativen gelesen und finde sie toll. Ich wehre mich auch gegen die Ausreden der Lebensmittelindustrie und Supermarktketten, die behaupten, „der Konsument“ verlange ja, daß abends kurz vor Schließung der Läden die Brot- und Gemüseregale noch gut gefüllt sein müssten und daß Erdbeeren und co. zu jeder Jahreszeit verfügbar sein müssten!
    Ich helfe mir zunehmend selbst-seit 2 Jahren mit Gemüse aus dem eigenen Garten und Bewusstseinserweiterung über Wintergemüse. Tomaten schmecken jetzt eh nach nichts!

    • tobias sagt:

      Das freut mich zu hören. Leider verfüge ich derzeit nicht über einen eigenen Garten und muss deshalb andere Maßnahmen ergreifen. Schön, dass du so fleißig am Anbauen bist.

  2. Pingback: Rote Beete › tobias kocht!

  3. Stephan sagt:

    Wohl dem, der als Kind viel bei seinen Großeltern zu Besuch war. Die alte Generation wusste nämlich noch ganz genau, wie man rohstoffsparend kocht. Da werden dann zum Beispiel die Gemüsereste der letzten drei Tage noch zu einem leckeren Eintopf zusammengeschmissen oder einfach in der Pfanne gebraten. Heutzutage kauft man viel zu viele Lebensmittel ein, weil man die Vielfalt haben möchte. Wie du richtig bemerkt hast, wird auf saisonales und regionales Kochen fast gar kein Wert mehr gelegt, was ich persönlich sehr schade finde. Übrigens habe ich selbst schon Konserven benutzt, die 10 (!) Jahre übers Datum waren und ich lebe noch (natürlich habe ich den Doseninhalt einem intensiven Geschmacks- und Geruchstest unterzogen).

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